Bündnis für Innovativen Nahverkehr
im Überwald & Weschnitztal 

Am 15. Januar 2023 gründete sich auf Initiative des Netzwerk bergstraße.mobil das Bündnis für Innovativen Nahverkehr im Überwald und Weschnitztal. Es besteht aus Privatpersonen und Organisationen, die den hiesigen ÖPNV kundenorientiert weiterentwickeln wollen. Die genauen Zielvorstellungen sind in der Charta des Bündnisses niedergeschrieben.


Charta Bündnis für Innovativen Nahverkehr im Weschnitztal & Überwald
Stand: 01.02.2023
20230201_Charta_INa-Buendnis_Ueberwald-Weschnitztal.pdf (389.86KB)
Charta Bündnis für Innovativen Nahverkehr im Weschnitztal & Überwald
Stand: 01.02.2023
20230201_Charta_INa-Buendnis_Ueberwald-Weschnitztal.pdf (389.86KB)


In nächster Zeit findest du hier eine Auflistung der teilnehmenden Organisationen und ein Anmeldeformular, über das du deinen Beitritt erklären kannst.


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Bündnismitglied werden! 

Du möchtest Bündnismitglied werden? Super! 😀 Über das nachfolgende Formular kannst du deinen Beitritt erklären. Vorher solltest du dir die Charta durchlesen; denn um Mitglied zu werden musst du ihr zustimmen. 


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  • ... wirst du nur ca. einmal pro Monat per E-Mail über die wichtigsten Termine und Aktivitäten des Bündnisses informiert
  • ... kannst du an Abstimmungen im Umlaufverfahren nicht teilnehmen, da diese ausschließlich über THREEMA erfolgen. 

Die Einladungen zu den Präsenztreffen/Versammlungen des Bündnisses werden per E-Mail verschickt. Wenn du weitere Infos oder Unterstützung zu THREEMA benötigst, melde dich bitte bei der Bündnisleitung unter info [at] bergstrassemobil.de oder telefonisch unter (+49) 1577 9217391  (i.d.R. ab 14 Uhr erreichbar). Wir helfen gerne weiter!


Charta Bündnis für Innovativen Nahverkehr im Weschnitztal & Überwald
20230201_Charta_INa-Bündnis_Überwald-Weschnitztal.pdf (389.86KB)
Charta Bündnis für Innovativen Nahverkehr im Weschnitztal & Überwald
20230201_Charta_INa-Bündnis_Überwald-Weschnitztal.pdf (389.86KB)



Neues Bündnis will ÖPNV im Überwald und Weschnitztal verbessern
Kreis Bergstraße | 01.02.2023

 

Nicht weniger als eine bürgerorientierte Weiterentwicklung des ÖPNV hat sich das neu gegründete „Bündnis für Innovativen Nahverkehr im Überwald und Weschnitztal“ (INa-Bündnis) vorgenommen. In einer Charta haben sich die Gründungsmitglieder auf Ziele, Maßnahmen und einen formellen Rahmen für die voraussichtlich mehrjährige Zusammenarbeit verständigt. Ein dreiköpfiges Bündnisleitungsteam soll sich um die Umsetzung der Charta kümmern. Die Vernetzung mit Lokalpolitik, BürgerInnen und Organisationen wurden als weitere Schritte angekündigt.



Der 15.01.2023 ist ein besonderer Tag, mindestens für diejenigen, die sich für die Weiterentwicklung des ÖPNV im Weschnitztal und Überwald interessieren. An diesem Tag wurden in einer regelrechten Aufbruchstimmung im Gasthaus „Zur Schönen Aussicht“ in Weiher die Grundlagen der weiteren Zusammenarbeit im neuen Bündnis diskutiert und verabschiedet. Insgesamt haben 15 Teilnehmende an der Gründungsversammlung mitgewirkt, fünf weitere konnten krankheitsbedingt nicht teilnehmen.

Nachdem die zehnseitige Charta verabschiedet wurde fand die Wahl der Bündnisleitung statt. Diese soll nun die Geschicke des Bündnisses bestimmen und die Einhaltung der Charta sicherstellen. Gewählt wurden Peter Castellanos (parteilos, Mobilitätsberater und Gründer des Netzwerk bergstraße.mobil), Berkay Salman (FDP, Vorsitzender der Jungen Liberalen Weschnitztal) und Sven Wingerter (SPD, Mobilitätsmanager und Mitglied der VRN-Verbandsversammlung).

„ÖPNV-Angebot muss stärker an Mobilitätsbedürfnissen ausgerichtet werden“


Im ersten Paragrafen der einstimmig beschlossenen Charta sind zunächst allgemeine Ziele beschrieben. Daran anschließend folgt eine ausführliche Mängelanalyse im gegenwärtigen ÖPNV. Aus dieser werden im darauffolgenden Abschnitt Schlussfolgerungen für die Gestaltung des ÖPNV abgeleitet. Das Ziel- und Maßnahmensystem folgt dem Grundgedanken, eine Verlagerung des Verkehrs zu den Verkehrsmitteln des sogenannten „Umweltverbundes“ – also Fuß, Fahrrad und ÖPNV – zu erreichen. Das sei nur durch ein überzeugendes Angebot möglich. „Die Menschen wollen ihre Mobilität nachhaltiger gestalten. Um eine Verkehrswende und damit die Einhaltung der sozialen und ökologischen Ziele im Verkehrsbereich möglichst konfliktfrei realisieren zu können, muss das ÖPNV-Angebot dringend verbessert werden“, mahnt Sven Wingerter. „Unsere Mängelanalyse offenbart, dass es nahezu überall im östlichen Kreis Bergstraße – von Fürth über Wald-Michelbach, Hirschhorn und Mörlenbach bis Birkenau – dringenden Handlungsbedarf gibt“.

Das aus Privatpersonen und Organisationen bestehende Bündnis hat dabei sehr konkrete Forderungen. An vorderster Position stehen die Reaktivierung der Überwaldbahn (Mörlenbach – Wald-Michelbach), auf der bis mindestens Ende 2028 der Solardraisinenbetrieb läuft, sowie die Umsetzung des Nahverkehrsplans, der am 09. November 2020 durch den Kreistag beschlossen wurde. Dieser enthalte – so das Bündnis – eine Reihe von Maßnahmen, die in der Lage seien, den ÖPNV vielerorts stärker an den Mobilitätsbedürfnissen der Bevölkerung auszurichten. Darunter etwa die bedarfsgerechte Schließung von Netzlücken im Busverkehr in den Odenwaldkreis Richtung Oberzent und Erbach sowie den Rhein-Neckar-Kreis (Abtsteinach – Heiligkreuzsteinach).

Eine bessere kleinräumige Mobilität will das Bündnis erreichen, indem die vorhandenen Buslinien täglich mindestens im 60-Minuten-Takt bedient und besser miteinander verknüpft werden. Als Beispiel wird der Busknoten Wald-Michelbach genannt. Dort würden die Anschlussbeziehungen derzeit kaum funktionieren. Durch flexible On-Demand-Verkehre sollen die Bereiche außerhalb der Bus- und Bahnachsen erschlossen werden. „On-Demand-Verkehre, die digital in das lokale Mobilitäts-Ökosystem integriert werden, schließen die Lücke der ersten sowie letzten Meile und steigern somit die Attraktivität des Bahnfahrens“, so Berkay Salman.


Weschnitztalbahn mit „Wormser Hex“ verknüpfen

Eine Weiterentwicklung der Überwald- und Weschnitztalbahn (Fürth – Weinheim) mit durchgehenden Zügen bis Mannheim, Ludwigshafen und sogar Viernheim ist ebenfalls in der Charta enthalten. Nach den Vorstellungen des Bündnisses soll die als „Wormser Hex“ bezeichnete, teilweise abgebaute Bahnstrecke von Weinheim über Lampertheim nach Worms bis Viernheim reaktiviert werden. Damit könnte der Odenwald mit dem nördlichen Teil des Mittelzentrums mit seinen zahlreichen Arbeitsplätzen und dichter Wohnbebauung direkt verbunden werden. Im Weinheimer Westen unweit des Waidsees mit Strandbad und Miramar sowie der Dietrich-Bonhoeffer-Schule sei ein Bahnhaltepunkt vorstellbar, um auch diese Ziele besser mit dem ÖPNV aus dem Weschnitztal erreichbar zu machen. Aktuell wird die seit 2010 ungenutzte Bahntrasse für den einmaligen Transport von Großtransformatoren bis zum Umspannwerk Weinheim wieder instandgesetzt. Über eine Prüfung der Reaktivierung für den Personenverkehr liegt bisher noch kein politischer Beschluss vor.

Reaktivierung mit größtmöglichem Nutzen für die Bevölkerung

Neben den zahlreichen Positiv-Forderungen gibt es mit Blick auf die Überwaldbahn auch ein Detail, dem das Bündnis ablehnend gegenüber steht: „Eine Betriebsvariante, die nur eine Bedienung des Abschnitts Mörlenbach – Wald-Michelbach ohne Durchbindung bis Weinheim, Mannheim und Ludwigshafen vorsieht, bietet keine signifikante Verbesserung ggü. dem gegenwärtigen Buskonzept und ist daher abzulehnen“, heißt es in der Charta des Bündnisses. „Wir wollen die Reaktivierung der Überwaldbahn nicht aus Liebe zur Eisenbahn, sondern um einen Nutzen für die Mobilität der Bevölkerung zu erreichen. Ein Bahnbetrieb ist nämlich kein Selbstzweck, sondern muss auch einen volkswirtschaftlichen Nutzen erzielen“, kommentiert Peter Castellanos diesen Punkt.

Nachdem mit der Charta eine wichtige Arbeitsgrundlage beschlossen wurde, will sich das Bündnis nun ihrer Umsetzung widmen. Dazu sollen zunächst Gespräche mit den Fraktionen im Kreistag und den Gemeindevertretungen in der „Region Weschnitztal-Überwald“ geführt werden. Auch Vereine, Verbände und die lokale Wirtschaft möchte das Bündnis als Partner gewinnen. Über mindestens drei Bürgerinformationsveranstaltungen möchte das Bündnis sich und seine Ziele der Bevölkerung vorstellen.


Alle, die die Ziele des Bündnisses teilen und Mitglied werden wollen, können sich über das obige Formular eintragen. Es wird kein Mitgliedsbeitrag verlangt. Über einen monatlich erscheinenden E-Mail-Newsletter und den Messenger Threema informiert das Netzwerk bergstraße.mobil über alle Aktivitäten des Bündnisses. In diese können sich Interessierte unter www.bergstrassemobil.de eintragen lassen.

 

Blick auf die Überwaldbahn bei Kreidach (Kilometer 6,9)